Libretto von Albert Lortzing in einer neuen Sprechtextfassung von Martin G. Berger
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
45 Minuten vor Vorstellungsbeginn: Einführung im Rang-Foyer rechts (nicht zur Premiere)
empfohlen ab 12 Jahren
Nahezu beispiellos ist das Verschwinden der Opern Albert Lortzings von den deutschsprachigen Bühnen: Gehörten Werke wie „Der Wildschütz“, „Der Waffenschmied“ und „Undine“ vor dreißig Jahren noch zu den Säulen des Repertoires, sind sie mittlerweile fast völlig von den Spielplänen verschwunden.
Das gilt selbst für Lortzings größten Erfolg, die 1837 uraufgeführte Verwechslungskomödie „Zar und Zimmermann“ – und das trotz Evergreens wie dem „Holzschuhtanz“ und der Arie „Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen“. Dabei ist die Geschichte um den Zaren Peter den Großen, der inkognito auf einer holländischen Werft Kenntnisse im Zimmermannshandwerk erwirbt und sich dort mit einem gleichnamigen Deserteur aus seiner Armee anfreundet, zweifellos eine der gelungensten musikalischen Komödien ihrer Zeit. Denn bei aller Turbulenz bleiben Lortzings Charaktere in ihren Schwächen und Sehnsüchten immer alltagsnah. Der junge Deserteur, der einfach nur in Frieden leben will, die forsche Marie, die sich nicht bevormunden lässt, der Zar, unter dessen Inkognito die Bedrohlichkeit eines gewaltbereiten Herrschers durchschimmert, und der Bürgermeister van Bett als liebenswürdige Karikatur einer deutschen Autoritätsperson – sie alle verleihen der Komödie eine zeitlose Menschlichkeit.
An der Deutschen Oper Berlin machen sich der Dirigent Antonello Manacorda und der Regisseur Martin G. Berger nun daran, diese Qualitäten von Lortzings Meisterwerk wieder bewusst zu machen. Als langjähriger Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam bringt Manacorda das Wissen um historische Aufführungspraxis ebenso ein wie Erfahrung mit dem Timing der komischen Opern Rossinis, während sich der Berliner Regisseur Martin G. Berger in den letzten Jahren als einer der erfolgreichsten Grenzgänger zwischen Oper, Operette und Musical etabliert hat – oft mit selbst verfassten Auffrischungen der Dialogtexte – Qualitäten, die sicher auch „Zar und Zimmermann“ zugutekommen werden.
Inszenierung | Martin G. Berger |
Musikalische Leitung | Antonello Manacorda |
Bühne | Sarah-Katharina Karl |
Kostüme | Esther Bialas |
Licht | Sascha Zauner |
Video | Vincent Stefan |
Choreografie | Marie-Christin Zeisset |
Dramaturgie | Jörg Königsdorf |
Chöre | Jeremy Bines Chor der Deutschen Oper Berlin Orchester der Deutschen Oper Berlin |