Theaterfassung von Maik Priebe und Natalie Driemeyer
Typisch Ossi solle die Familie sein, so die Idee des angesagten Autors Steinheim, der von der ARD den Auftrag erhält, das Drehbuch für eine Serie zur Einheit, am besten einen „Straßenfeger“, zu verfassen. Der Autor, dem der Osten vollkommen fremd ist, wird Gast der exemplarisch ausgesuchten Familie Grimm. Typisch Kleinfamilie halt: Mutter, Vater, Sohn und Opa unter einem Dach. Da bleiben Alltagskonflikte nicht aus. Die Familie sieht die Chance eines lukrativen Jobs und fängt an, sich dem gewünschten Klischee entsprechend zu inszenieren. Mit Eigensinn und Humor übertrifft sie dabei alle Vorurteile.
Jurek Becker, der mit seinem Roman „Jakob der Lügner“ international berühmt wurde, schaute 1994 mit liebevollem und doch auch schmerzhaftem Blick auf die Fremdheit zwischen Ost und West. Der Theaterabend erinnert auch 30 Jahre nach der sogenannten „Wende“ an ein Land, dessen Menschen einerseits eine politische Revolution in Gang gesetzt haben, die aber andererseits in der Konfrontation mit neuen Lebensumständen ihre eigene Identität fast verlieren.
Regie | Maik Priebe |
Bühne | Susanne Maier-Staufen |
Kostüme | Christine Jacob |
Dramaturgie | Natalie Driemeyer |
Mit | Jon-Kaare-Koppe Kristin Muthwil Jakob Schmidt Joachim Berger Arne Lenk Nadine Nollau Katja Zinsmeister Andreas Spaniol |