In einem Hotel wartet eine Film-Crew samt Darsteller*innen auf den Regisseur und verliert sich derweil in Machtspielen und Eifersucht. Als der Regisseur endlich eintrifft, verschärfen sich die Konflikte zwischen Künstleranspruch und Realität zusehends: Neid und Liebe, Abgestumpftheit und Euphorie, Dominanz und Unterwerfung treffen sich an der Bar, wo der Cuba Libre in Strömen fließt. Der Tresen wird zum Spiegel und Sammelpunkt einer brüchigen Gemeinschaft, die nach Halt, Erfolg sowie Be- und Entlohnung sucht. Das Projekt droht zu scheitern, der Kunst fehlt das Geld und der Druck wächst.
Patrick Wengenroth bringt das originale Filmskript aus dem Jahr 1971 erstmals auf die Theaterbühne: 8 Menschen spielen insgesamt 34 Figuren. Fassbinders psychologische Sezierung der eigenen Kunst-Bubble wird zum gruppendynamischen Lehrstück für heute und damals. Es ist der gemeinsam zelebrierte, gleichermaßen zynische wie lustvolle Abgesang auf die eigene Utopie eines funktionierenden Kollektivs.
Elf Jahre nach Wengenroths erstem intensiven Eintauchen in das Werk Fassbinders ist es wieder Zeit, diesen Künstler und sein rastloses Schaffen auf seine ästhetische und politische Relevanz im Hinblick auf eine immer weiter eskalierende Gegenwart anzuschauen und das eigene Kunstschaffen dazu ins Verhältnis zu setzen und kritisch zu befragen. Deutschland ist noch lange nicht fertig mit dem Kosmos Fassbinder. Und Wengenroth und sein Team sind es auch nicht. Ring frei zur nächsten und letzten Runde.
| Realisation | Patrick Wengenroth |
| Bühne | Mascha Mazur |
| Kostüme | Marc Freitag |
| Musik | Matze Kloppe |
| Dramaturgie | Jennifer Maria Bischoff |
| Licht | Josef Maaß |
| Mit | Lara Feith Eva Löbau Lucy Wirth Campbell Caspary Moritz Gottwald Matze Kloppe Andreas Schröders Patrick Wengenroth |