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Kulturvolk Magazin
Ursonate © Eike Walkenhorst
bis 31. Mai 2024

Ursonate

Deutsches Theater
Schumannstraße 13 a
10117 Berlin
Kurt Schwitters

(Wir spielen, bis uns der Tod abholt)

Eine dadaistische Sprechoper von Kurt Schwitters

 

Eigenwillig und bizarr, anarchistisch und sinnentleert: Collagen-Kunst aus Müll, verwinkelte Grotten, ein Alphabet von hinten, eine wuchernde Privatwohnung ohne Außenwelt, Nonsens-Gedichte. Aberwitz und ad absurdum geführte Konventionen bis zur absoluten Sinnenlosigkeit wurden zum Markenzeichen des hannoverschen Dada-Künstlers, Dichters, Komponisten und Werbegrafikers Kurt Schwitters.

 

Dabei war seine Kunst geprägt von den Nachbeben des Ersten Weltkriegs, in dem sich eine ungeahnte Zerstörungswut entfesselte. Der Krieg hatte sich vom Schlachtfeld in die Köpfe verlagert. Mit dem Krieg zerfiel die vertraute Welt in ihre Bruchstücke, alle geltenden Sinnzusammenhänge verloren an Bedeutung. Ein tief verwurzeltes Gefühl der Orientierungslosigkeit machte sich breit.

 

Kunst diente Schwitters als Gegenwelt zur bestehenden bürgerlichen Gesellschaft, als skurriler Anti-Kosmos jenseits etablierter Logiken: Merz-Kunst, wie er seine eigene Kunst bezeichnete. Eine Silbe, die er aus dem Wort der damaligen Kommerz- und Privatbank herausgeschnitten hatte. Merz bedeutete für ihn die Überwindung der Gegensätze von Welt und Kunst, Sinn und Unsinn sowie den Grenzen zwischen den Künste

 

Schwitters arbeitete akribisch über neun Jahre (1923 – 1932) an seinem Lautgedicht „Ursonate“, während um ihn herum die Krisen der modernen Welt tobten. Zwar folgte er in der Struktur einer klassischen, viersätzigen Sonate, in die er aber sein verwildertes Sprachmaterial einsortierte und sie umformte zu einer Anti-Sonate – einer spielerischen Dekonstruktion der bildungsbürgerlichen Kunst. So befreite Schwitters die ideologisch vereinnahmte Sprache, indem er sie auf ihre Urlaute reduzierte, um alle semantischen Bezüge aufzulösen und durch die Atomisierung der Sprache neue Bedeutung schaffen zu können. Und auch diese absurde Lautpoesie mit Brüllen, Zischen, Krähen war für ihn Revolte und Beginn von etwas Neuem. Vive la crise! Oder mit den Worten des Bürgerschrecks: Fümms bö wö tää zää Uu.

Besetzung
Regie Claudia Bauer
Dirigent Yannick Wittmann
Komposition Peer Baierlein
Bühne Patricia Talacko
Kostüme Vanessa Rust
Video Jan Isaak Voges
Licht Cornelia Gloth
Dramaturgie Daniel Richter
Mit Mareike Beykirch
Moritz Kienemann
Jens Koch
Vanessa Loibl
Janek Maudrich
Lenz Moretti
Mathilda Switala
Anita Vulesica
Musik Maria Schneider aka Mascha Juno
Lih Qun Wong
Live-Kamera Dorian Sorg

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