Eingeladen zum Theatertreffen 2025
Aus dem Statement der Jury:
„Hakan Savaş Mican (…) gelingt mit der Bühnenadaption von Dinçer Güçyeters autofiktionalem Romandebüt ein so feinfühliges wie würdevolles Mutter-Sohn-Porträt für zwei herausragende Schauspieler*innen. Sesede Terziyan als immer wieder gedemütigte und im Durchhalten verhärtende Mutter und Taner Şahintürk als ihre Erwartungen unterlaufender Künstlersohn füllen ihre Figuren mit Lebenslust und Schlagfertigkeit, spielen mit trockenem Witz und zum Heulen innig zwei Menschen, die sich trotz aller Entfremdung verbunden bleiben.“
Mal als Gebet, Wiegenlied oder Traum, mal als wütende Abrechnung, eindringliche Anklage oder zarte Liebeserklärung erzählt der 1979 in Nettetal geborene Dinçer Güçyeter seine eigene Geschichte verwoben mit der seiner Mutter, die in den 60ern als Gastarbeiterin aus der Türkei nach Deutschland kam. Eine hundert Jahre umspannende vielstimmige Familiengeschichte über ein Aufwachsen zwischen zwei unerreichbaren Heimaten und gegensätzlichen Regelsystemen.
Dinçer Güçyeter wurde 2023 für sein Romandebüt „Unser Deutschlandmärchen“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2022 erhielt er den Peter-Huchel-Preis für seinen Lyrikband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“. Außerdem ist er Gründer des Kleinverlags ELIF, der insbesondere Lyrik veröffentlicht, und den Güçyeter auch über seine Teilzeitarbeit als Gabelstaplerfahrer finanziert.
Regie | Hakan Savas Mican |
Bühne | Alissa Kolbusch |
Video | Sebastian Lempe |
Kostüme | Sylvia Rieger |
Komposition | Peer Neumann |
Livemusik | Claire Cross Bekir Karaoğlan und Peer Neumann Cham Saloum |
Lichtdesign | Carsten Sander |
Dramaturgie | Clara Probst Holger Kuhla |
Mit | Taner Şahintürk Sesede Terziyan |