Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts (nicht zur Premiere)
empfohlen ab 16 Jahren
Als „Handlung in drei Aufzügen“ bezeichnete Richard Wagner TRISTAN UND ISOLDE und markierte damit die radikale Zäsur, die sein siebtes Bühnenwerk von den großen romantischen Opern LOHENGRIN und TANNHÄUSER trennt. Zugleich lenkte Wagner mit dieser Wortwahl aber auch die Aufmerksamkeit darauf, dass es ihm bei TRISTAN UND ISOLDE nicht mehr darauf ankam, opulente Massenszenen im Sinne der französischen Grand Opéra auf die Bühne zu bringen, sondern dass er hier eine Sprache für die innere Bewegung der Figuren gefunden hatte. Dieser unauflösliche Komplex aus Bewusstem und Unbewusstem, der das Schicksal dieses Liebespaars bestimmt, ist das eigentliche Thema von TRISTAN UND ISOLDE, seine „Handlung“ ein Kurs, dessen Verlauf von den Polen Eros und Thanatos bestimmt wird. Die Offenlegung der Psychologie der Figuren bei gleichzeitigem szenischen Minimalismus ist auch das Kennzeichen der Arbeiten des Berliner Regisseurs Michael Thalheimer. Seine gefeierte Inszenierung von TRISTAN UND ISOLDE ist eine Koproduktion mit dem Grand Théàtre de Gènève und wurde dort im September 2024 gezeigt.
Musikalisch reiht sich die Neuproduktion an der Deutschen Oper Berlin in eine mehr als hundertjährige Aufführungstradition ein, die durch große Interpreten und Interpretinnen geprägt wurde. Dafür stehen Namen wie Max Lorenz, René Kollo und Peter Seiffert als Tristan, Caterina Ligendza und Nina Stemme als Isolde sowie Dirigenten wie Ferenc Fricsay, Christian Thielemann und Sir Donald Runnicles, der bereits die letzte Neuproduktion des Werks in der Regie von Sir Graham Vick leitete. Auch diesmal wird das Liebespaar von zwei der führenden Wagner-Interpreten der jüngeren Generation verkörpert: dem US-Amerikanischen Tenor Clay Hilley und der norwegischen Sopranistin Elisabeth Teige.
Inszenierung | Michael Thalheimer |
Musikalische Leitung | Sir Donald Runnicles |
Bühne | Henrik Ahr |
Kostüme | Michaela Barth |
Licht | Stefan Bolliger |
Dramaturgie | Jörg Königsdorf |
Chöre | Jeremy Bines |