„I counted my remaining Life in seconds ...“
Bosnien und Herzegowina, Juli 1995: Innerhalb von 5 Tagen werden in Srebrenica über 8.000 bosnisch-muslimische Jungen und Männer
ermordet, obwohl die Stadt zu dieser Zeit UN-Schutzzone ist.
Über 20 Jahre später begaben sich Fotograf Armin Smailovic und Regisseur
Branko Šimić, beide aus Bosnien und Herzegowina, mit ihrem dokumentarischen Theaterprojekt auf Spurensuche. Entstanden ist eine
minimalistische Theaterkomposition im Spannungsfeld Opfer – Täter – Zuschauer.
Srebrenica – „I counted my remaining life in seconds …“ basiert auf den Biografien von drei Männern: Ein Überlebender des Völkermords,
einer der Hauptzeugen vor dem Den Haager Tribunal, ein holländischer UN-Soldat, der 1995 in der Stadt stationiert war, und ein Soldat der
bosnisch-serbischen Kommandoeinheit, der heute mit komplett neuer Identität lebt.
Der Fotograf Armin Smailovic hat die Biografien der Zeugen in Tausenden von Fotografien nacherzählt, die die ästhetische Basis des
Projekts bilden. Smailovic führte persönliche Interviews; Protokolle der Aussagen in Den Haag komplettieren die Materialsammlung.
Srebrenica ist ein Projekt zwischen Berichterstattung, persönlichem Schicksal und politischer Metaebene, das die Dimension des größten
Kriegsverbrechens in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auf die Bühne bringt und seine fatalen Folgen für die politische Welt(un)ordnung
der inzwischen letzten 30 Jahre beleuchtet.
Mit dem Engagement von Jens Harzer übernimmt das Berliner Ensemble die erfolgreiche Produktion vom Thalia Theater Hamburg ins eigene Repertoire.
Regie | Branko Šimić |
Bild- und Videoregie | Armin Smailovic |
Ausstattung | Ute Radler |
Licht | Frédéric Dautier |
Dramaturgie | Susanne Meister (Thalia Theater) Lukas Nowak (BE) |
Mit | Vernesa Berbo Jens Harzer |