Opern zu schreiben hieß für Verdi, sich zur Welt zu verhalten, sich einzumischen, die Stimme zu erheben und sich auf der Bühne zu politischen Fragen zu äußern. Kaum eine seiner Opern treibt jedoch die Frage, welchen Preis der Einzelne für politische Macht zu zahlen hat, derart auf die Spitze wie „Simon Boccanegra“: Der Korsar Simon Boccanegra hat mit seinen militärischen Erfolgen in seiner Heimatstadt Genua großes Ansehen errungen. Paolo, der Anführer der Volkspartei, will Simon zum Dogen wählen lassen und damit die Macht der Adelspartei brechen. Zugleich ist Simon jedoch mit der Tochter Fiescos, des Anführers der Adelspartei, liiert und hat mit ihr sogar eine Tochter. Der Vater verweigert den beiden die Heirat und schließt die Tochter in seinem Palast ein, wo sie wenig später verstirbt. Erst kurz vor seiner Wahl zum Dogen findet Simon dort seine tote Geliebte. Die gemeinsame Tochter Leonora bleibt jedoch verschwunden. Erst 25 Jahre später taucht sie wieder auf und gerät in den immer noch tobenden Machtkampf der Parteien.
Inszenierung | Vasily Barkhatov 2023 |
Musikalische Leitung | Paolo Arrivabeni |
Bühne | Zinovy Margolin |
Kostüme | Olga Shaishmelashvili |
Licht | Alexander Sivaev |
Chöre | Jeremy Bines |
Dramaturgie | Sebastian Hanusa |