Salome, Tochter der Königin Herodias, wächst am Palast ihres Stiefvaters Herodes auf. Während eines rauschenden Festes versucht er mehrmals, sich ihr zu nähern. Avancen, die Salome seit Kindheitstagen zugleich unterhalten und abwehren muss. Doch an diesem Abend scheinen die Dinge verändert, scheint Herodes´ grenzenlosem Begehren nichts mehr im Weg zu stehen. Gleichzeitig verkündet, in einer Zisterne vor den Toren des Palasts, ein verwahrloster Prophet namens Johannes das baldige Ende der dekadenten Gesellschaft. Er beschimpft Salomes Familie und eine Welt, die solche Menschen hervorbringt. Salome fühlt sich augenblicklich zu ihm hingezogen, sucht aller Warnungen zum Trotz fieberhaft seine Nähe. Er hat für sie nur Verachtung übrig, rät ihr, Gott zu suchen. Sie hingegen liebt ihn, begehrt ihn, will den wüsten Propheten um jeden Preis küssen. Zugleich steigert sich Herodes in einen einzigen Wunsch hinein: Salome tanzen zu sehen. Dafür ist er bereit, ihr jeden Wunsch zu erfülen. Ihre eigene Mutter verachtet zwar die Schamlosigkeit ihres Mannes, sieht darin aber auch ihre Chance, den unliebsamen Propheten endgültig loszuwerden. Salome träumt unablässig von der Vereinigung mit Johannes, selbst der Tod ist keine Grenze mehr für die Erfüllung ihrer Sehnsucht. Schließlich tanzt sie.
Welchen Wert hat die Liebe in einer dekadenten Gesellschaft? Was bedeutet befreite Lust wirklich? Was passiert, wenn alle unsere Wünsche plötzlich in Erfüllung gehen? Mit „Salome“ kehrt Michael Thalheimer nach neun Jahren wieder an die Schaubühne zurück.
| Regie | Michael Thalheimer |
| Livemusik | Yuebo Sun |
| Bühne | Nehle Balkhausen |
| Kostüm | Michaela Barth |
| Musik | Bert Wrede |
| Dramaturgie | Maja Zade |
| Licht | Erich Schneider |
| Mit | Diyar Ilhan Veronika Bachfischer Christoph Gawenda David Ruland Kay Bartholomäus Schulze Alina Stiegler |