In einer Übersetzung von Irina Szodruch
Uraufführung
Saboteure, das sind die anderen. Wirklich? Sabotieren wir uns nicht immerzu selbst am besten? Wie kann es sonst sein, dass eine Menschheit, die auf einem Berg an Daten sitzt, in einer Flut an Erkenntnissen schwimmt und über unzählige Technologien verfügt, sich selbst weiterhin so schadet? Ist die Selbstsabotage uns Menschen und unseren Gesellschaften eingeschrieben? Werfen wir uns deshalb, wider besseres Wissen, in autoritäre Untiefen und stürzen uns in die Klimakatastrophe?
Auch als Individuen stehen wir uns selbst am meisten im Weg und verhindern das eigene Glück ganz allein: Die vertrödelte E-Mail, das verpasste Treffen, die verspätete Liebesbekundung. Wir sabotieren uns, bauen uns Gedankenwelten, die aktiv dazu beitragen, eigene Ziele zu verfehlen. Selbstsabotage hat aber auch eine entlastende Funktion: Vermeidet man jede Anstrengung, dann kann man leicht das eigene Scheitern auf äußere Umstände schieben. Dieser Effekt ist aber nur kurzfristig und führt in eine Abwärtsspirale, bis man schließlich in Apathie und Zynismus verharrt. Vermeiden wir Schmerz um jeden Preis, auch um den Preis unseres eigenen Glücks? Wird unser Hang zur Selbstsabotage soweit reichen, dass wir als Menschheit, durch technologische Erfindungen, Krieg und Umweltzerstörung, unsere eigene Selbstauslöschung vollziehen? Wir stehen am Abgrund; aber vielleicht ist das auch der beste Startpunkt für etwas Neues.
| Regie | Yael Ronen |
| Bühne | Magda Willi |
| Kostüme | Amit Epstein |
| Musik | Yaniv Fridel und Ofer (OJ) Shabi |
| Video | Stefano Di Buduo |
| Dramaturgie | Martín Valdés-Stauber |
| Mit | Carolin Haupt Eva Meckbach Dimitrij Schaad Konrad Singer |