Deutsche Erstaufführung
Libretto von Catherine Filloux und Olga Neuwirth
nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf
Der junge englische Adelige Orlando wird als Favorit der Königin Elisabeth I. mit Orden und Gütern beschenkt und altert fortan nicht mehr. Nach einem unerfüllten Liebesabenteuer mit der schönen Russin Sasha zieht Orlando sich zurück und beschließt, Dichter zu werden. Abermals enttäuscht, lässt er sich als Botschafter in ein fernes Krisengebiet versetzen. Aus einem tranceartigen, einwöchigen Schlaf erwacht Orlando als Frau. Als solche muss Orlando nun feststellen, dass sie in England all ihre Besitzansprüche verloren hat. Auf der Suche nach Freiheit schreitet Orlando durch Jahrhunderte der patriarchalischen Ordnung, erlebt barocke Dekadenz, viktorianische Moral, zahlreiche Kriege und den Anbruch des digitalen Zeitalters. Orlandos nichtbinäres Kind verkörpert die Idee der fließenden Identität und stellt schließlich jede Dualität infrage. Als Dichter:in schreibt Orlando gegen Simplifizierung und Populismus an und konfiguriert als Zeitreisende:r das Jetzt immer wieder neu.
Virginia Woolf widmete ihren visionär-kritischen, ironischen Roman „Orlando“ 1928 ihrer Geliebten Vita Sackville-West. Mit der 2019 uraufgeführten Oper „Orlando“ setzt die österreichische Komponistin Olga Neuwirth die fiktive Biografie in ihre Gegenwart fort und wird selbst zur Expediteurin auf einer musikalischen Zeitreise von Madrigal bis Elektronik.
Inszenierung | Ewelina Marciniak |
Musikalische Leitung | Johannes Kalitzke |
Bühnenbild | Mirek Kaczmarek |
Kostüme | Julia Kornacka |
Choreografie | Agnieszka Kryst |
Dramaturgie | Sophie Jira |
Chöre | David Cavelius |
Kinderchorleitung | Dagmar B. Fiebach |
Licht | Olaf Freese |
Mit | Chorsolisten der Komischen Oper Berlin Kinderchor der Komischen Oper Berlin Orchester der Komischen Oper Berlin |