Fassung: Carolina Cesconetto und Daniela Guse
„Du sollst nicht töten. Aber was, wenn du keinen anderen Ausweg siehst?“
Die Begegnung zwischen Medea und Jason war schicksalhaft. Für ihn hintergeht Medea den eigenen Vater. Für ihn ermordet Medea den eigenen Bruder. Aus Liebe, aber auch alternativlos, flüchtet sie mit Jason in seine Heimat Korinth. Doch mit einer fremden Barbarin aus Kolchis als Frau und Mutter seiner Kinder erlangt Jason nicht das Ansehen, dass ihm als Held seiner Meinung nach gebührt. Er verlässt Medea zugunsten der Königstochter Glauke und verkauft ihr sein Handeln als notwendiges Übel, um den Status der eigenen Söhne zu erhöhen.
Medeas Schmerz kennt keine Grenzen. Allein in der Fremde ist sie dem Willen Jasons und Kreons schutzlos ausgeliefert. Für sie gibt es kein Zurück mehr, nur die Flucht nach vorn. Sie nimmt Rache und zerstört Jasons Zukunft.
In ihrer ersten Inszenierung an der Vagantenbühne nimmt Carolina Cesconetto den antiken Stoff aus feministischer Perspektive in den Blick und stellt die Fragen nach Schuld, Fremd-Sein, Schmerz und Trauer neu. Der antike Mythos wird zur Parabel, die auf radikale Weie zeigt, welche systemischen Bedingungen Medea zum Äußersten treiben.
Regie | Carolina Cesconetto |
Bühne und Kostüme | Ariane Stamatescu |
Dramaturgie | Daniela Guse |
Regieassistenz | Alexander Schatte |
Ausstattungshospitanz | Katarzyna Lubas |
Licht | Janis Willhausen Frederik Wohlfarth |
Mit | Simone Müller Pradella Natalie Mukherjee Paul Walther |