In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Auf der Bühne finden sich Besucherplätze, und Formationen von Chor und Orchester sind im Besucherbereich platziert.
Die Berichte von Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu Christi in den biblischen Evangelien gehören zu den wesentlichen Fundamenten der europäischen Kultur. Johann Sebastian Bach schuf mit der Komposition der »Matthäus-Passion« ein musikalisches Ritual für die gläubige Gemeinde seiner Zeit. Nach Felix Mendelssohn Bartholdys legendärer Berliner »Wiederaufführung« der Partitur im 19. Jahrhundert entstand auch eine intensive bürgerliche Konzerttradition, die bis heute andauert. Doch was bedeutet die Passion für eine diverse Gesellschaft, in der die christliche Religion zunehmend an Relevanz verliert? Was bedeuten ihre zentralen Motive – Verrat, Hass, Todesangst, Vertrauen, Liebe und Vergebung –, aufgeführt im säkularen Opernhaus? Wieviel Distanz entsteht? Und welche Gemeinschaft wird erfahrbar in einer Aufführung, in der auch das Publikum und Berliner Laien-Chöre zum Mitsingen eingeladen sind?
Regisseur Benedikt von Peter hat in den letzten Jahren zahlreiche maßstabsetzende und mit Preisen ausgezeichnete Inszenierungen erarbeitet, in denen er die jeweilige »Architektur eines Stückes«, auf die Räume der Opernhäuser zu übertragen sucht. Die schon von Bach doppelchörig angelegte »Matthäus-Passion« wird in diesem Sinne in Benedikt von Peters Inszenierung den gesamten Zuschauerraum und die Hauptbühne bespielen.
Inszenierung | Benedikt von Peter 2023 |
Musikalische Leitung | Alessandro De Marchi |
Bühne | Natascha von Steiger |
Kostüme | Lene Schwind |
Video | Bert Zander |
Licht | Roland Edrich |
Chöre | Jeremy Bines |
Leitung der Kinderchöre | Christian Lindhorst |
Dramaturgie | Dorothea Hartmann |