Autorenlesung im Wilhelm-von-Humboldt-Saal
Der niederländische Neurochirurg Jaap Hollander hat sich im Laufe seines Lebens auf scheinbar aussichtslose Operationen am Gehirn spezialisiert. Während er beruflich glänzt, lässt sich dies nicht von seinem Privatleben behaupten. Von seiner Frau, einer ehemaligen Krankenschwester, ließ er sich nach dem Verschwinden der Tochter scheiden. Lea verschwand mit ihrem Freund bei einer Wanderung in der Wüste Negev in Israel. Die Leichen wurden bis heute nicht gefunden. Während einst die Vater-Tochter-Beziehung nie besonders eng war, findet Hollander über die Suche einen emotionalen Zugang zu seiner Tochter.
Zehn Jahre später, mittlerweile im Ruhestand, erhält er die Anfrage des saudischen Prinzen, Mohammed bin Salman Al Saud (MBS), der den Arzt bittet, das Leben seiner Tochter zu retten. Schnell kristallisiert sich heraus, dass dies nicht nur ein medizinischer Fall ist, sondern eine diplomatische Dimension daran gekoppelt ist.
Leon de Winter kam als Sohn orthodoxer Juden 1954 in ´s-Hertogenbosch zur Welt. Das Studium an der Amsterdamer Filmakademie brach er kurz vor dem Examen ab. Seit 1976 arbeitet er als freier Autor und Filmemacher. Zuletzt erschienen die Romane „Ein gutes Herz“ (2013), „Geronimo“ (2016) und „Stadt der Hunde“ (2025). De Winter lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Jessica Durlacher, in Amsterdam.