Am Anfang ihres neues Buches „Pleasure“ beschreibt Jovana Reisinger eine Szene vom Münchner Filmfest. Dort hörte sie, wie jemand neben ihr den Satz aussprach: „Was macht eigentlich die Prostituierte auf dem roten Teppich?“ Reisinger fühlte sich davon angesprochen – doch warum? Lag es daran, dass sie einen „Klassenwechsel“ durchgemacht hat, vom Arbeiterkind zur erfolgreichen Vogue-Kolumnistin?
Heute liebt Reisinger den Luxus – egal ob Prada, Austern oder KaDeWe. Sie inszeniert ihren teuren Lifestyle auf Instagram und politisiert ihn als eine Art feministischen Klassenkampf. In einem Text von ihr aus dem Jahr 2022 kann man das nachlesen, Titel: „Die subversive Kraft der Tussi“.
Doch wie viel Luxus braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Und hilft Konsum, unserem grauen Krisenalltag zu entkommen? Darüber spricht Jakob Augstein mit Jovana Reisinger.
Hier verstummt die Erregungsmaschine des Internets. Der radioeins & Freitag Salon ist „unplugged“, wie man früher gesagt hätte. Echte Menschen reden über echte Themen und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Zeit nehmen, zuhören, verstehen, lernen.