Das erste Drama des russischen Autors und Dramatikers Anton Tschechow spielt inmitten einer vergnügungshungrigen Gesellschaft, in die Nikolai Alexejewitsch Iwanow flieht, um nicht ertragen zu müssen, wie er seine eigenen moralischen Ansprüche stetig untergräbt, und unentwegt daran scheitert, sein Leben in die Hand zu nehmen.
Die teils in Russland aufgewachsene litauisch-amerikanische Regisseurin Yana Ross ist große Kennerin und Verehrerin von Tschechows Werk. Es gehört zu ihren Arbeitsmethoden, kanonische Texte feinsinnig mit gegenwärtigen Diskursen
und mit den Geschichten ihres Ensembles zu verweben und zu überschreiben. Als Russland im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, demonstrierte sie in einer Solo-Aktion mehrere Tage in Zürich gegen die außen- und wirtschaftspolitische Unentschlossenheit der Schweiz, die den Krieg in ihren Augen indirekt unterstützte. Teils heftige Reaktionen nahm sie in Kauf. Und so erarbeitet sie auch ihre Projekte: mit einem besonderen Interesse für die offenen Wunden einer
Gesellschaft und ohne Rücksicht auf Reizbarkeiten.
Regie | Yana Ross |
Bühne | Kostüm | Bettina Meyer |
Dramaturgie | Karolin Trachte |
Musik | Knut Jensen |
Mit | Constanze Becker Claude De Demo Maximilian Diehle Paul Herwig Jonathan Kempf Peter Moltzen Veit Schubert Zoë Valk Amelie Willberg Paul Zichner |