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Kulturvolk Magazin
Heimsuchung_Eike Walkenhorst © Eike Walkenhorst
bis 22. Feb 2026

Heimsuchung

Deutsches Theater
Schumannstraße 13 a
10117 Berlin
Jenny Erpenbeck

Ein Grundstück am Scharmützelsee in Brandenburg, darauf ein Sommerhaus, darin die Geschichte des 20. Jahrhunderts. So ließe sich der 2007 erschienene Roman der Berliner Autorin Jenny Erpenbeck zusammenfassen. Ein Text, in dem die Hauptrolle das Haus, eigentlich sogar das Grundstück hat. Ursprünglich im Besitz eines Großbauern, wird es nach dessen Tod aufgeteilt und zur Bühne von elf Lebensgeschichten, stellvertretend für Hoffnung und Leid, Glück und Tragödie der letzten einhundert Jahre.

 

In elf Kapiteln erzählt Erpenbeck protokollarisch von Zeit und Geschichte während dreier Generationen, die diesem Flecken Erde widerfährt, von einem während der Nazizeit erfolgreichen Architekten, der nach den Vorstellungen seiner Frau ein Haus errichtet, von einem jüdischen Tuchfabrikanten, der das Grundstück unter Wert verkauft und mit seiner Familie deportiert und ermordet wird. Von der Besatzung des Hauses durch die Kompanie eines jungen Majors der roten Armee nach dem zweiten Weltkrieg, von der im Wandschrank versteckten Frau des Architekten, von einer aus dem sowjetischen Exil zurückkehrenden Schriftstellerin und schließlich von den Erben des Architekten, die nach dem Ende der DDR ihre Ansprüche auf das Haus einlösen. Zeitlos wacht während all dieser Zeit ein Gärtner über das Grundstück, schneidet Hecken, pflegt Sträucher, kultiviert die Natur, die sich in den Ritzen des Schicksals immer wieder ausbreitet. „Heimsuchung“ ist gewissermaßen ein Geschichtsbuch, das jedoch klare Zuordnungen zwischen Recht und Unrecht, gut und böse, Tätern und Opfern verkompliziert, das vielmehr die Komplexität von Geschichte spürbar macht. Verwoben darin die Geschichte der Autorin, deren Großmutter Hedda Zinner selbst ein Haus am Scharmützelsee besaß, nachdem sie 1945 aus sowjetischem Exil in die DDR kam.

 

2024 erhielt Jenny Erpenbeck für ihren Roman „Kairos“ den International Booker Prize und wurde einem internationalen Publikum bekannt, die New York Times votierte „Heimsuchung“ in die Liste der "100 Best Books of the 21th Century”.

 

 

 

 

Besetzung
Regie Alexander Eisenach
Bühne Daniel Wollenzin
Kostüm Claudia Irro
Video Oliver Rossol
Licht Robert Grauel
Dramaturgie Johann Otten
Mit Julischka Eichel
Felix Goeser
Florian Köhler
Svenja Liesau
Benjamin Lillie
Alexej Lochmann
Peter René Lüdicke
Anja Schneider
Almut Zilcher
Live-Musik Sven Michelson
Niklas Kraft

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