Schauspiel-Doppelabend von Senita Huskić / Fabienne Dür & Igor Memic
Am 24. Januar zeigt die Vagantenbühne einen Doppelabend, der zwei Stücke verbindet, die auf unterschiedliche Weise vom Krieg in Bosnien und Herzegowina erzählen – und davon, wie Erinnerung, Verlust und Hoffnung über Generationen hinweg fortwirken. Igor Memic und Senita Huskić setzen sich mit der Distanz der Nachkriegsgeneration auf berührende Weise mit dem Krieg und seinen Folgen auseinander.
Im Zentrum des Abends Fliegende Eier von Sarajevo steht Senna. In ihrer Familie gibt es die Zeit vor dem Krieg und die danach – über das Dazwischen wird geschwiegen. Aufgewachsen zwischen zwei Kulturen, beginnt sie mit dem Erwachsenwerden zu begreifen, was dieses Schweigen bedeutet. Der Abend ist eine Suche nach Heimat, Herkunft und Identität – ein persönlicher Blick auf den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und seine Nachwirkungen auf eine Familie, die aus Bosnien und Herzegowina nach Deutschland geflohen ist.
Die Brücke von Mostar führt an die legendäre Alte Brücke – Stari Most, die sich seit 1566 über den Fluss Neretva spannt und den katholischen mit dem muslimischen Teil der Stadt verbindet. Hier wachsen Mina, Leyla, Sasha und Mili auf. Am Tag des Springens, an dem sich junge Männer jedes Jahr wagemutig von der Brücke ins Wasser stürzen, beginnt die Geschichte ihrer Freundschaft – bis der Krieg in ihr Leben bricht und die Brücke ebenso zerstört wie ihre Zukunftsträume. Doch die jungen Menschen versuchen dem Leben trotz allem Schönheit und Halt abzugewinnen.
Der Doppelabend bringt Erinnerung und Gegenwart miteinander ins Gespräch – zwei Erzählhaltungen, die sich spiegeln und ergänzen. Gemeinsam fragen Fliegende Eier von Sarajevo und Die Brücke von Mostar, wie Geschichten von Krieg und Flucht weitergetragen werden – und welche Brücken sich aus ihnen schlagen lassen.
| Regie | Ausstattung "Fliegende Eier von Sarajewo" | Fabienne Dür |
| Regie "Die Brücker von Mostar" | Fabian Gerhardt |