nach der Filmerzählung von Ulrich Plenzdorf zum gleichnamigen DEFA-Film
Das mit der Liebe „ist doch alles Schmus“, denkt Paula, doch es kommt anders.
Paula ist tot, ebenso wie ihr Kind. Aus tiefster Hingabe an einen Mann namens Paul starb sie, nachdem eine ungewollte und zugleich gewollte Schwangerschaft zur Katastrophe führte.
So ungewöhnlich diese Ankündigung für den DDR-Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“ aus den 1970er Jahren auch klingt, entspricht sie der bitteren Realität der Geschichte. Was auf den ersten Blick wie eine große Liebesgeschichte wirkt, offenbart sich bei genauerem Hinsehen als eine zutiefst toxische Dynamik. Obwohl der Film über Jahrzehnte romantisch verklärt wurde, legt die Neuinterpretation des künstlerischen Leiters des Studio, Murat Dikenci, im Berlin des Jahres 2025 den Fokus auf diese destruktiven Muster. Das Stück beleuchtet nicht nur das persönliche Drama, sondern auch gesellschaftliche Strukturen, in denen Liebe, Abhängigkeit, Verlust und Schmerz verhandelt werden. Er verwandelt die Legende in einen Liebesrausch, der beflügelt und zerstört, aus dem aber schwer zu entkommen ist.
„Wir lassen es dauern, solange es dauert … und fragen uns nicht nach allerhand Zeugs.“
Was einst Paulas zarter Vorschlag bei jener ersten Begegnung mit Paul war, beschreibt heute das fragile Ungleichgewicht moderner Situationships in einer Stadt, die alles erlaubt, aber nichts verspricht.
| Regie | Murat Dikenci |
| Bühne | Kostüme | Marilena Büld |
| Komposition | Nazanin Noori |
| Live-Schlagzeug | Andrea Belfi |
| Lichtdesign | Juri Rendler |
| Dramaturgie | Anahit Bagradjans Johannes Kirsten |
| Mit | Ruby Commey Samuel Schneider Noah Bailey Saïd Schindler |