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Kulturvolk Magazin
Die Gehaltserhöhung © Walkenhorst
29. Okt 2024

Die Gehaltserhöhung

Deutsches Theater - Kammer
Schumannstr. 13 a
10117 Berlin
Georges Perec

Aus dem Französischen von Eugen Helmlé

 

In Georges Perecs Stück nimmt sich ein namenloser Angestellter vor, einen besseren Lohn zu verhandeln. Doch trotz anfänglicher Entschlossenheit arbeitet er sich äußerst umständlich zu seinem Ziel vor: In unzähligen Variationen wird der Weg zum Büro des Chefs durchgespielt, werden wie in einer komplexen mathematischen Aufgabe alle Eventualitäten abgewogen, die entlang der Firmenflure das Vorhaben durchkreuzen könnten. Ist der Abteilungsleiter überhaupt in seinem Büro? Hat er Zeit? Ja? Nein? Was dann? Ist die Stimmung günstig? Hat er familiäre Sorgen? Nimmt die Sekretärin das Anliegen entgegen?

 

In einem schier unendlichen Anlaufversuch werden in „Die Gehaltserhöhung“ auf aberwitzige Weise alle erdenklichen Hürden durchexerziert, die in einem starren Personal- und Hierarchiegefüge den Zugang zu einer angemessene Entlohnung verhindern: von der eigenen Angst vor der Laune des Chefs bis hin zu unüberwindlich scheinenden Verwaltungsproblemen. Und so schiebt der Angestellte sein Vorhaben lieber immer wieder auf, bis ein besserer Tag, eine glücklichere Gelegenheit kommt, um seine Bitte zu platzieren.

 

Der französische Schriftsteller Georges Perec war Teil der Gruppe Oulipo (kurz für „L´Ouvroir de littérature potentielle“, zu Deutsch: Werkstatt für potentielle Literatur), zu der auch Autoren wie Raymond Queneau und Italo Calvino gehörten. Oulipo verfolgte in den 1960er Jahren den Ansatz, durch spielerische Formzwänge die Sprache zu erweitern. Auch Perec gab sich für seine Texte strenge Schreibregeln vor: Mit Anton Voyls Fortgang (1969) etwa verfasste er einen Roman, in dem er kein Wort verwendete, das den Buchstaben E enthält.

 

 

 

 

 

 

Besetzung
Regie Anita Vulesica
Bühne Henrike Engel
Kostüme Janina Brinkmann
Choreografie Mirjam Klebel
Musik Ingo Günther
Licht Kristina Jedelsky
Dramaturgie Lilly Busch
Mit Abak Safaie-Rad
Evamaria Salcher
Frieder Langenberger
Moritz Grove
Katrija Lehmann
Jonas Hien
Ingo Günther
Beatrice Frey

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