Szenische Lesung
“Als mein Opa sich noch besser an Sachen erinnern konnte und nicht alles durch den Tüddel gebracht hat, hat er mir viel vom Krieg erzählt. Mitten in der Nacht sind Bomben gefallen. Brandbomben. Sie haben die Tannenbäume genannt, weil sie in der Dunkelheit leuchten und wenn sie landen, brennt alles nieder, was in ihrer Nähe ist. Da war ich ungefähr acht Jahre, als er mir das erzählte.”
Die szenische Lesung “ Deutschland muss sterben” befasst sich mit der Erinnerungskultur an das NS-Regime. Sie thematisiert dabei die Lücken, Unschärfen und Verklärungen in der Aufarbeitung dieser Zeit.
Dabei stellt sich die Frage, wie die Weitergabe von Erinnerungen über Generationen hinweg funktionieren kann, ohne dabei zu verharmlosen, zu normalisieren.
Der Autor des Textes, Paulo Jamil Sieweck, geht von seiner ganz individuellen Beziehung zu seinem Opa aus. Der Opa, der immer wieder von seinen Erinnerungen an die Bombenangriffe der Alliierten berichtet. Der Opa, der seinem Enkel schon in frühen Jahren Bilder aus Konzentrationslagern zeigte. Der Opa, in dessen Nachlass sich NS-Propaganda findet.
| Mit | Paulo Jamil Sieweck Luise Arnold Theo Thun |