Erinnerungen eines Restaurantkritikers
Wenn es solche Akteure wie Bernhard Moser in der Berliner Gastronomie nicht schon gäbe, man müsste sie erfinden. Er prägte die Branche in dieser Stadt wie kaum ein Zweiter. Vor über 20 Jahren, als es im deutschen Fernsehen noch zwei Kochsendungen gab und Berlin kulinarisch noch eher in der Kreisliga spielte, gründete er bereits eine Weinschule in Berlin-Mitte – und war damit anfangs erwartungsgemäß erfolglos. Der Koch und Sommelier begann, für eine Internetseite Restaurantkritiken zu schreiben, bis ihn der Gastroredakteur des Stadtmagazins Zitty als Autor entdeckte. Dort galt er bald als kompetenter Kritiker, vor allem für die Spitzengastronomie.
Es folgten der renommierte Tagesspiegel und sein erstes Buch „Reine Geschmackssachen – weil Genuss auch Kenntnis braucht“. Drei Jahre lang beglückte er die Hörer von radioeins mit seiner Kolumne „Mosers Geschmackssachen“, in der er wöchentlich über Genussmittel und Küchenutensilien berichtete. Zudem schrieb er sieben Jahre lang Restaurantkritiken für einen der wichtigsten Restaurantguides der Welt und besuchte hierfür die besten und spannendsten Restaurants – anonym, unter falschem Namen, mit gefälschten E-Mail-Adressen.
2011 gründete er außerdem die eat! berlin, die 2016 zu den zehn besten Food-Festivals der Welt gewählt wurde*. Nun wird es Zeit, die schönsten, absurdesten und lustigsten Erinnerungen aus dieser Zeit auf die Bühne zu bringen. Zudem gibt Moser einen kurzweiligen Einblick in die bemerkenswerten kulinarischen und gastronomischen Trends der Gegenwart. Wenn Sie also wissen wollen, wie aus Weinseminarteilnehmern Promillosophen werden, wie aus einem Eiswein eine „Eisbärenlese“ wird oder wie es sich anfühlt, in Restaurants zu speisen, die sich als Potemkinsches Dorf entpuppen – dann sind Sie an diesem Abend genau richtig.