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Kulturvolk Magazin

Antigone

Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Sophokles

In der Übertragung von Friedrich Hölderlin

„Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheuerer als der Mensch.“

Eine Stadt im Ausnahmezustand. Eteokles und Polyneikes, die Söhne des Ödipus, sollten sich nach dessen Sturz die Herrschaft über Theben teilen. Doch als Eteokles die Macht behalten wollte, zog Polyneikes gegen ihn in den Krieg – ein Bruderkrieg, in welchem sie sich gegenseitig töteten. Nun liegt die Stadt in Trümmern und der neue Herrscher Kreon muss das Chaos ordnen. Um der Unterscheidung nachhaltig Geltung zu verschaffen, die dem politischen Gemeinwesen zu Grunde liegt – der Unterscheidung zwischen denen, die es bewahren, und denen, die es zerstören wollen – erlässt er ein Bestattungsverbot gegen denjenigen Bruder, der die Stadt angriff. Eine Unterscheidung, die Antigone nichts zählt, weil ihr die beiden Brüder gleichviel zählen. Sie begräbt Polyneikes gegen Kreons Gesetz, den

eigenen Tod in Kauf nehmend. Sowohl Kreon als auch Antigone berufen sich auf das Recht und seine Legitimierung durch eine höhere

Autorität: die Götter. Doch wer oder was bestimmt, was Recht ist, wenn das Recht selbst, das Konflikte und Widersprüche lösen soll, sich

widerspricht?

Sophokles´ antike Tragödie ist nicht nur eine Tragödie des Rechts, sondern auch die einer Familie und des Menschen schlechthin. Sie

handelt von Verantwortung und Ohnmacht, von Selbstgerechtigkeit und der Frage, warum wir nicht ohne einander, aber offensichtlich auch

oft nicht miteinander leben können.

Regisseur Johan Simons ist dem Berliner Publikum bereits durch seine regelmäßigen Einladungen zum Theatertreffen bekannt. Nun arbeitet er erstmals am Berliner Ensemble und inszeniert „Antigone“ entsprechend der sophokleischen Inszenierungspraxis mit nur drei Schauspieler:innen.

 

 

Besetzung
Regie Johan Simons
Bühne Johannes Schütz
Kostüme Kevin Pieterse
Licht Steffen Heinke
Musik Tristan Wulff
Dramaturgie Sibylle Baschung
Mit Constanze Becker
Jens Harzer
Kathleen Morgeneyer

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