Hauke Born, ein Heiratsschwindler und Hochstapler, sitzt in einem trostlosen Zimmer. Er trägt eine Fußfessel. Nach sechs Jahren Gefängnis soll er sich wieder in die Gesellschaft integrieren. Seine Therapeutin Tania begleitet ihn seit Jahren auf seinem Weg zurück in die Freiheit. Er hat es fast geschafft, als sich Sonja Schwarz zu einem Besuch anmeldet. Sie behauptet, seine Tochter zu sein. Hauke ist überrascht und skeptisch. Die zwei treffen sich und nähern sich an. Sucht Sonja einen Vater? Braucht Hauke die Tochter? Und interessieren diese vielleicht nur die sieben Millionen, von denen niemand weiß, wo sie abgeblieben sind?
Hauke behauptet, sie nicht mehr zu besitzen. Es war schmutziges Geld. Denn die Frau, von der er das Geld ergaunert hat, ist eine reiche Industriellenerbin und deren Familie wurde mit Hilfe von polnischen und jüdischen ZwangsarbeiterInnen in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts reich.
Lukas Bärfuss widmet sich in seinem Stück der Kunst der Verführung. Wer will verführt werden? Wer lässt sich verführen? Spielen politische, amouröse, finanzielle oder moralische Motive eine Rolle? Und werden schreckliche menschliche Schicksale nur benutzt und verkommen zu Anekdoten, wenn die Zeitzeugen nicht mehr selbst zu Wort kommen können?
Regie | András Dömötör |
Bühne | Magda Willi |
Kostüme | Fruzsina Nagy |
Musik | Tamás Matkó |
Licht | Robert Grauel |
Dramaturgie | Juliane Koepp |
Mit | Ulrich Matthes Birgit Unterweger Julia Windischbauer und Tamás Matkó (Live-Musik) |