empfohlen ab 16 Jahren
Zwei Wege, das Leben zu erfahren, beschreiben die beiden Mittelstücke der Tetralogie: Während sich der Reifeprozess Brünnhildes in der „Walküre“ über die Erfahrung von Leid und Mitgefühl hin zum bewussten Reflektieren des Menschseins vollzieht, wird der Weg Siegfrieds allein durch die sinnliche Erfahrung des Ich geprägt. Ist es zunächst nur die Erkundung der eigenen, schier grenzenlosen Körperkraft, die das Selbstbild des jungen Mannes formt, treten bald andere Sinneseindrücke und schließlich das Erlebnis der erwachenden Sexualität hinzu. Nicht nur Mann und Frau, sondern auch zwei Prinzipien stoßen im „Siegfried“ aufeinander: Auf der einen Seite die natürliche, durch keinerlei Zweifel getrübte Tatkraft Siegfrieds, auf der anderen die aus der teilnehmenden Beobachtung gewonnene Weisheit Brünnhildes. Und mit Vereinigung dieser beiden entgegengesetzten Kräfte im liebenden Paar scheint am Ende des Werkes für einen Moment die Grundlage für eine Neugründung der menschlichen Gesellschaft im Raum zu stehen.
Inszenierung | Bühne | Stefan Herheim 2021 |
Musikalische Leitung | Nicholas Carter |
Bühne | Silke Bauer |
Kostüme | Uta Heiseke |
Video | Torge Møller |
Licht | Ulrich Niepel |
Dramaturgie | Alexander Meier-Dörzenbach Jörg Königsdorf |