Wie wollen wir leben und wen dürfen wir lieben? Im Bekannten verharren? Die hassen, die unsere Eltern hassten, die heiraten, die die Freunde unserer Eltern sind? Oder alles neu? Freie Liebe, selbstbestimmtes Leben, unabhängiges Modell? In Shakespeares wohl meistgespielter Tragödie reißt die Liebe eines jungen Paares alte Wunden auf, die nie geheilt waren, bloß überdeckt – und bringt so zum Vorschein, was möglich wäre, nämlich die Annäherung der verfeindeten Familien. Aber Frieden ohne Opfer scheint unmöglich zu sein. So prallen in diesem Stück Utopie und Illusion grausam aufeinander. Der Kampf der jungen Generation dafür, dass dies nicht so sein muss, dass Utopien sich auch ohne Verluste verwirklichen können, zieht das Publikum in seinen Bann und berührt versteckte Sehnsüchte. Doch wer wird am Ende siegen? Die Alten oder die Jungen? Die Utopie oder die Illusion?
Die Neu-Inszenierung des Shakespeare-Enthusiasten Leonard greift Lebenshunger, Forschergeist und Aufbruchsstimmung der Renaissance auf und überträgt diese in ein Theatererlebnis für die Gegenwart. Anstatt einer inneraristokratischen Fehde bekriegen sich hier zwei immer schon unvereinbar scheinende Lebensgrundsätze: Freiheit und Selbstbestimmung treten an gegen die hartnäckig als wertvollere Werte deklarierten Traditionen von Sicherheit, Leistung und Gehorsam. Ein Schauspiel in bester Volkstheatertradition, von einem wandlungsfähigen Ensemble auf die (Freiluft-) Bühne gebracht, voller Sprachreichtum, rasanter Kampfszenen und berauschender Musik.
Regie, Übersetzung | Christian Leonard |
Kostüme | Petra Wilke |
Bühne | Thomas Lorenz-Herting |
Musik | Bernd Medek |
Maskenbau | Katharina Piriwe |
Make up | Katharina Buccarello / Josephine Müller |
Choreographie | Gabriela Dumitrescu |
Kampfszenen | Lukas Benjamin Engel |
Mit | Astrid Köhler Benjamin Krüger Christian Leonard Jannina Kroschel Adrian Stowasser Nikolaas von Schrader Philipp Myk Wiebke Acton |