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Kulturvolk Magazin
 © Matthias Bau
bis 29. Nov 2025

Falstaff

Staatsoper Unter den Linden
Unter den Linden 7
10117 Berlin
Giuseppe Verdi

Werkeinführung 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn mit Benjamin Wäntig

 

Giuseppe Verdis „Falstaff“ wurde 1893 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Es war nach dem Frühwerk „Un giorno di regno“ (1840) erst seine zweite komische Oper und gleichzeitig sein letztes Bühnenwerk. Bei Mario Martone spielt die Geschichte um den alternden Lebemann Sir John Falstaff in der heutigen Hausbesetzer-Szene, der er die bürgerliche und neureiche Welt der Familie Ford gegenüberstellt.

 

Der italienische Regisseur Mario Martone ist sowohl in den Bereichen Theater und Oper als auch Film tätig. Er inszenierte u. a. beim Rossini Opera Festival, an der Opera di Roma, dem Teatro alla Scala in Mailand, der Opéra Bastille in Paris, dem Royal Opera House Covent Garden und am New National Theatre Tokyo. Seine Filme wurden u. a. bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt und erhielten diverse Auszeichnungen. Zur Spielzeiteröffnung des Teatro alla Scala in Mailand im Dezember 2017 setzte er Umberto Giordanos „Andrea Chénier“ mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov in den Hauptrollen in Szene.

 

Das Gebaren des alternden Sir John Falstaff – ein schlitzohriger Schmarotzer, Lebemann und Möchtegern- Weiberheld – sorgt im spießbürgerlichen Windsor für Aufruhr: Nicht nur, dass er sich auf Kosten anderer seinen Lebensunterhalt ergaunert und seinen dicken Bauch füllt – der über jeden Selbstzweifel erhabene Genussmensch glaubt auch noch, er könne gleich zwei Damen mit gleichlautenden Liebesbriefen Avancen machen und sich sowohl ein Liebesabenteuer als auch einen kleinen »Zuverdienst« davon erhoffen. Die empörten, doch gewitzten Frauen aber schmieden ein Komplott, bei dem sie ganz nebenbei auch noch den Weg für die Liebesheirat der Tochter ebnen.

Im Alter von fast 80 Jahren gelang dem längst zum Mythos gewordenen Giuseppe Verdi noch einmal ein sensationeller Erfolg: Ausgehend von der genialen Librettovorlage des wesentlich jüngeren Arrigo Boito schuf er nach fünf Jahrzehnten tragischer Bühnenwerke doch noch ein Meisterwerk der komischen Opernliteratur. Weise und entlarvend, karikierend und auf das Genaueste charakterisierend, fand der alte Verdi mit seinem »Falstaff« zu einer sehr natürlichen und bildhaften Musiksprache voller Wortwitz, rhythmischen Finessen und klanglichen Assoziationen. Weit stärker noch als in früheren Werken meldet sich das Orchester hier durchgängig kommentierend und schlagfertig pointierend zu Wort. Boitos Libretto strotzt derweil nur so vor virtuoser Sprachbeherrschung und Poesie. Mit seinen prallen Bühnencharakteren, turbulenten Ensembles und parodierenden Situationen entpuppte es sich als eine unschätzbare Inspirationsquelle für ein wahres musikalisches Welttheater ganz im Sinne Shakespeares.

 

 

Besetzung
Inszenierung Mario Martone
2018
Musikalische Leitung Giuseppe Mentuccia
Bühnenbild Margherita Palli
Kostüme Ursula Patzak
Choreographie Raffaella Giordano

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