Shakespeares Komödien-Klassiker als sublime, aber klare und aktuelle Ermahnung: Der Mensch ist ein kultiviertes Tier, getrieben von Lust und Leidenschaften, die er nur beherrschen kann, wenn er sie kennt. Wer aber versucht, seine Leidenschaften durch Regeln und Gesetze einzufrieden, wird von ihnen verfolgt, gebeutelt und zerrissen, spätestens in der Hitze einer Mittsommernacht.
In Athen regeln strenge Gesetze das Lieben: Ehen werden arrangiert, Leidenschaft ist kein Argument. Hermia soll Demetrius heiraten, den ihr Vater für sie ausgesucht hat. Widersetzt sie sich dieser Anordnung, droht ihr ein Leben im Kloster oder gleich die Todesstrafe. Obwohl Hermia Lysander liebt, verlangt der Herzog von Athen, der gerade selbst kurz vor seiner Hochzeit steht, dass die Liebenden sich dem Gesetz beugen. Doch Hermia und Lysander fliehen in den Wald vor Athen. Demetrius folgt
ihnen eifersüchtig, und ihm folgt wiederum Helena, die in Demetrius verliebt ist.
Vier befreundete junge Menschen, die sich gut kennen, lieben, begehren, verbringen eine Nacht in der Wildnis und geraten in einen reißenden Strudel ihrer widersprüchlichen Leidenschaften. Es ist Mittsommer, die Johannisnacht, der Wald ist bevölkert von Elfen, zwielichtigen Naturgeistern, die den Menschen sardonische Streiche spielen und sie auf Irrwege locken. Oberon und sein flirrender Hofgeist
Puck verzaubern die Liebenden, ebenso wie die Elfenkönigin Titania. Der Zauber verändert den Blick, und so verlieben sich alle neu, alle wild durcheinander. Die Liebenden schmähen, misstrauen, verletzen und verfolgen einander, während sich die Elfenkönigin in ein ungeheures Eseltier verliebt.
Erst im Morgengrauen löst Puck alle Zauber und die Liebenden sehen wieder klar.
Nach diesem Exzess kehren zwei gereifte Liebespaare aus dem Wald zurück in das zivilisierte Athen.
Das Spiel im Spiel: eine Liebestragödie, die zur Farce gerät - anders als die schmerzhafte Komödie, die sich in der Mittsommernacht im Wald zugetragen hat.
Regie | Mathias Schönsee |
Dramaturgie und Übersetzung | Christian Leonard |
Musik | Bernd Medek |
Ausstattung | Ira Storch und Katharina Piriwe |
Mit | Helena Krey Lea Sophia Geier Saskia von Winterfeld Anselm Lipgens Adrian Stowasser Peter Beck Florian Kroop Uwe Neumann |