Doňa Rosita, ihr Cousin und Geliebter Juan, Tante und Onkel und die Haushälterin leben um 1890 in einem typischen Grenadiner Haus des Mittelstandes, dessen lebensspendendes Gewächshaus der draußen herrschenden Trockenheit trotzt. Ihr entspringt eine einzigartige Züchtung: eine Rose, die an einem Tag erblüht und verwelkt.
Die Hoffnung auf die große Hochzeit Rositas mit Juan wird abrupt im ersten Akt bedroht: Er wird abgerufen, viele Tagesreisen weit übers Meer, so weit weg, dass es unklar ist, ob er wiederkommen kann. Gegen alle Vernunft versprechen sie sich einander. Die zurückbleibende Rosita, so scheint es, will an eine Rückkehr und an eine Hochzeit glauben. Juan schreibt Briefe aus der Ferne, Rosita antwortet, die Jahre vergehen. Das Gewächshaus verfällt, es wird geplündert, der Stier ist nicht fruchtbar, die Hochzeit findet nicht statt, die Jungfrau verwelkt vor der Zeit. Keine Erfüllung, und die Mädchen fliehen, fort aus der Trockenheit, wie in alt- neuen Ritualen, hinauf zur Alhambra, um sich den nächtlichen Galanen hinzugeben. Juan kommt nicht, er heiratet eine andere Frau. Rosita ergraut, aber sie hält an ihrer Liebe fest.
In Lorcas Stück ist alles von Anfang fehl am Platze. Hier wird nichts wieder ins richtige Lot gebracht werden können. Die Projekte der Einzelfiguren, ihre Beziehungen zueinander führen zu keinem Gesamtprojekt. Zusammen wirken, zusammen agieren zu anderer Zukunft ist hier unmöglich. Alle halten alleine und gemeinsam alleine am Falschen fest. Die Zukunft ist woanders. Nur die Sehnsucht nach der Kommunion der Liebe hält die Beziehungen der Figuren zusammen.
Regie | Gisela Höhne |
Bühne | Tammo Winkler |
Kostüme | Beatrix Brandler |
Musik | Stefan Dohanetz |
Live-Musik | Stefan Dohanetz Christof Hanusch |
Dramaturgie | Bernd Freytag |
Mit | Lioba Breitsprecher Margarita Broich Stefan Dohanetz Eva Fuchs Juliana Götze Sven Hakenes Christof Hanusch Moritz Höhne Hans-Harald Janke Franziska Kleinert Jennifer Lau Anil Merickan Joachim Neumann Rita Serdßus Rebecca Sickmüller Nele Winkler |