aus dem Englischen von Johanna Davids
Es ist genau 4:18 Uhr morgens, irgendwo in einer Straße in London. Sieben Menschen liegen wach; gequält von Sorgen, Erinnerungen oder Verlust. Sie alle leben in derselben Straße, doch sie sind sich nie begegnet. Bis jetzt. Denn in der Ferne zieht ein Sturm auf …
„Let Them Eat Chaos“ ist sowohl ein Langgedicht als auch das zweite Studioalbum der englischen Dichter:in und Spoken-WordKünstler:in Kae Tempest. Darin entfaltet Tempest ein vielschichtiges Panorama aus Lyrik, Spoken Word, gesellschaftlicher Analyse – und formuliert zugleich einen poetischen Weckruf. Mit schonungsloser Ehrlichkeit und großer Empathie thematisiert Tempest Entfremdung, soziale Ungleichheit und die emotionale Erschöpfung einer spätmodernen Gesellschaft. Und dennoch bleibt Raum für Hoffnung: auf Verbindung, auf Veränderung und auf eine Zukunft, in der wir einander wieder wahrnehmen könnten.
Regisseur Sebastian Nübling bringt Tempests Langgedicht und die 13 Tracks als performative Erkundung auf die Bühne. Er sucht in der Begegnung der sieben Figuren nach jenen Momenten, in denen Verbindung möglich wird. So entsteht in der Kammer eine kraftvolle, poetischperformative Auseinandersetzung mit dem Chaos unserer Gegenwart.
| Regie | Sebastian Nübling |