Nominiert für den Friedrich-Luft-Preis 2018!
Uraufführung
Sie haben alles richtig gemacht! Der Versuch, „besser zu werden“, möchte nur noch allen diesbezüglichen Vorwürfen aus dem Weg gehen. „Man hat doch alles richtig gemacht!“ „Da kann mir keiner mehr einen Vorwurf machen.“ Gut oder schlecht läuft dann auf das Gleiche hinaus. Wie beim Schlaf. Einer der schläft, ist soviel wert, wie ein anderer, der schläft. Alle fallen in denselben einförmigen Schlaf. Der ist nur mehr oder weniger. Und Unruhen und Zwischenfälle gehören ihm ja eigentlich nicht an. Es ist so schwer, jemandem den Unterschied zwischen einem aufstiegssüchtigen Talent und einem verbissenen Karrieristen zu erklären. Es gibt oft für zwei Sachen, die vollkommen unterschiedlich sind, nur ähnliche Begriffe. Alles gibt sich der allgemeinen Äquivalenz anheim. Wie beim Schlaf, der ja oft auch zwischen Tag und Nacht nicht unterscheidet. Obwohl ihm das Undifferenzierte der Nacht ähnlicher ist. Die Verbesserung, auch der Welt, ist nach innen gewandert. In eine Nacht, in der man nichts mehr sieht. #HowIwillchange. Durch Bewusstseinspolitik. Aber „Mich interessiert, wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, das Theater mehr als die Veränderung der Welt“ von Bertolt Brecht, ist dann im Moment wieder ein überaus politischer Satz. Man hat alles richtig gemacht. Man ist mit allem herausgerückt. Sein innerstes Selbst hat man vor allen anderen ausgebreitet. Aber vor den Drangsalen von Erfolg und Misserfolg ist man nur geschützt, wenn man mehr hat als sich selbst. Unerträglich eigentlich, die Rückseite seiner Lider ansehen müssen, die ganze Zeit bis zum Einschlafen. Den Vorhang. Die Wimpern, die die Welt nach unten drücken.
Regie | René Pollesch |
Bühne | Barbara Steiner |
Kostüme | Tabea Braun |
Chorleitung | Christine Groß |
Dramaturgie | Bernd Isele |
Licht | Cornelia Gloth |
Mit | Christine Groß Judith Hofmann Bernd Moss Sophie Rois |
Chor | Barbara Colceriu Aysima Ergün Therese Lösch Sarah Quarshie Milena Schedle Stella Sticher Beatrix Strobel Julia Zupanc (Studentinnen aus dem 2. Studienjahr Schauspiel der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin) und Lea Beie Josephine Lange Charlotte Mednansky Thea Rasche |